Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Dialogreise von Caritas international kehrten mit einer Fülle an Eindrücken aus Uganda, Zentral-Ostafrika, zurück. Ziel der Reise war es, durch Projektbesuche und den Austausch mit lokalen Akteuren das Augenmerk auf die wertvolle Arbeit der Caritas vor Ort zu lenken.
Dr. Klaus Esser, der die Reise begleitete, äußerte sich nach der Rückkehr tief beeindruckt: „Es war eine sehr wertvolle Erfahrung für uns alle, zu sehen, wie die Caritas in Ländern arbeitet, in denen die Lebensbedingungen für viele Menschen deutlich härter und die Rahmenbedingungen für soziale Arbeit wesentlich schwieriger sind.“
Die Gruppe besuchte den Norden Ugandas, insbesondere Gulu, wo die Caritas mehrmonatige Kurz-Berufsausbildungen für jugendliche Flüchtlinge anbietet. Diese Ausbildungen finden in Berufsschul-Internaten statt und umfassen Kurse in Motortechnik, Catering, Friseurhandwerk, Tischlerei und Maurerarbeiten. Mit dem erworbenen Zertifikat haben die Jugendlichen die Möglichkeit, in ihren jeweiligen Branchen selbstständig zu arbeiten und sogar andere junge Menschen in ihrer Ausbildung zu unterstützen.
Die Reisegruppe traf mehrere „Alumni“ dieser Programme, die erfolgreich kleine Unternehmen wie Tischlereibetriebe, Zweiradwerkstätten und Friseursalons gegründet haben. Eine junge Frau aus dem Catering-Kurs hat ein gut frequentiertes Zeltrestaurant eröffnet, in dem sie verschiedene Leckereien anbietet. Diese Erfolge zeigen, wie die Caritas dazu beiträgt, dass junge Menschen mit Perspektive ihr Leben aktiv gestalten können.
Ein weiteres beeindruckendes Projekt der Caritas Gulu ist die Unterstützung von Familien mit Kindern, die an der seltenen Nick-Krankheit leiden. Diese Krankheit, die nur im Südsudan, Nord-Uganda und einem kleinen Teil von Tansania vorkommt, kann durch Parasiten oder Infektionen ausgelöst werden. Die Caritas sorgt dafür, dass betroffene Familien nicht allein gelassen werden und fördert den Aufbau von Selbsthilfestrukturen. Da nickkranke Kinder ständige Betreuung benötigen und unberechenbar in ihrem Verhalten sind, ist diese Unterstützung von großer Bedeutung. Leider ist die Krankheit noch unheilbar und führt zu schweren geistigen und körperlichen Einschränkungen.
Besonders beeindruckt zeigte sich Dr. Esser von der Flüchtlingsarbeit von Caritas Gulu an der Grenze zum Südsudan. Der Staat ermöglicht jedem geflüchteten Menschen den Besitz eines Grundstückes innerhalb der Flüchtlingslager, die wie typische Lehmhüttendörfer ausgestattet sind. Auf die Art hat jede geflüchtete Familie ein Dach über dem Kopf, kann Gemüse anbauen und Tiere halten und kann so für sich und seine Familie sorgen. Caritas Gulu organisiert Gemeinschaftstreffen und bietet Friedensprojekte an. So gelingt es, die Stammesauseinandersetzungen in Südsudan aus den Flüchtlingslagern weitgehend herauszuhalten. Esser: „Das ist beeindruckende und funktionierende Friedensarbeit.“ In ihrer Schlussbetrachtung waren sich die Mitglieder der Reisegruppe einig, dass die Caritas Gulu hervorragend aufgestellt ist und die von Caritas international unterstützten Projekte mit größter Sorgfalt zum Wohle der Menschen in Nord-Uganda durchführt. Die Zusammenarbeit sollte daher in allen Bereichen fortgesetzt werden, denn, wie Dr. Esser feststellte: „Die Projekte helfen nicht nur einzelnen Menschen, sondern haben auch eine nicht zu unterschätzende gesellschaftsstabilisierende Funktion für das zentral-ostafrikanische Land.“
Die beschriebenen Caritas-Projekte können durch Spenden unterstützt werden. Bitte geben Sie das Spendenziel Uganda „CY01774“ an. Die Bankverbindung lautet: Spendenkonto Caritas international bei der SozialBank, IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, BIC: BFSWDE33XXX. Auch Online-Spenden sind möglich. Besuchen Sie dazu www.caritas-international.de, klicken Sie auf „Hilfe weltweit/Uganda“ und nutzen Sie das Spendenmodul.