Aufgrund der stetig steigenden Anfragen der Jugendämter eröffnet das Bethanien Kinder- und Jugenddorf, neben der Intensivgruppe Taubenmühle und der Außenwohngruppe Pleizenhausen, eine weitere Wohngruppe in Biebern im Hunsrück. Die ersten Kinder sind bereits im August eingezogen. Die Eröffnung wurde in gemütlicher Runde gefeiert.
„In der neuen Wohngruppe Biebern finden bis zu neun Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren ein neues Zuhause“, berichtet Kinderdorfleiter Thomas Kunz. „Auch wenn die Eröffnung einer neuen Wohngruppe herausfordernd ist, hat das Team großartige Arbeit geleistet. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hatten Freude daran, für die Kinder schöne Räumlichkeiten zu schaffen und einzurichten“, ergänzt Kunz. Das bestätigt auch Gruppenleiterin Christin Oppenhäuser: „Es sind gemütliche Gemeinschaftsräume und Kinderzimmer geworden.“ Oppenhäuser sieht dies auch als Basis für die tagtägliche pädagogische Arbeit. „Denn wenn sich alle wohl fühlen, läuft der Alltag viel entspannter”, ergänzt Oppenhäuser, die die Kinderzimmer mit eingerichtet hat und sehr glücklich mit dem Ergebnis ist.
„Mir es wichtig, dass wir im Bethanien Kinderdorf Plätze schaffen, die zum einen von pädagogischer Kompetenz zum anderen von Geborgenheit geprägt sind. Und die fängt bei einem gemütlichen Zuhause an – so wie wir es uns von unserem eigenen Haus oder unserer eigenen Wohnung wünschen. Das kommt nicht nur den Kindern zugute, sondern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, erklärt Thomas Kunz das Konzept.
Die Kinder haben in dem schönen, hellen Haus eigene Zimmer. „So können sich die Kinder zurückziehen und zur Ruhe kommen“, berichtet Kunz. Der größte Raum und Mittelpunkt des Hauses ist die Küche mit einem großen Esstisch. Hier stehen bereits Kinderstühle und in der Küche wird täglich frisch gekocht. „Am Wochenende helfen die Kinder auch gerne mit, das fördert die Gemeinschaft”, erzählt Christin Oppenhäuser. Auch genügend Platz zum Spielen und Toben gibt es. Im Außengelände warten Spielgeräte und Fahrzeuge auf die Kinder. „Die Kinder sollen sich bei uns gut aufgehoben fühlen. Bewegung unterstützt und fördert die kindgerechte Entwicklung. Daher sind wir gemeinsam viel draußen unterwegs”, beschreibt Oppenhäuser den pädagogischen Alltag.
Neben den spielerischen Aktivitäten steht die Förderung der Entwicklung der Kinder und deren Erziehung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Personen im Mittelpunkt. So können sich die Kinder als individuelle Persönlichkeiten entwickeln.
Dieses erweiterte Platzangebot wird dringend benötigt und so ist Kinderdorfleiter Thomas Kunz froh, dem Unterbringungsmangel der Jugendämter entgegen wirken zu können. „Bereits im August sind die ersten sieben Kinder in der neuen Wohngruppe eingezogen. Das zeigt wie hoch die Nachfrage ist“, berichtet Kunz.
Die pädagogischen Fachkräfte sind rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche im Dienst. Insgesamt besteht das Team aus sechs pädagogischen Mitarbeitenden sowie einer Hauswirtschaftskraft.
Ein fester Rahmen, verlässliche Bezugspersonen, klare Regeln, Strukturen und Alltagsrituale sollen den Kindern Halt und Sicherheit geben. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie wichtig. Diese fängt bei Telefonkontakten an, bis hin zu regelmäßigen Familiengesprächen und Besuchsterminen.
Ende September fand eine feierliche Einweihungsfeier im kleinen Rahmen statt. Die Nachbarn der Wohngruppe haben die Gelegenheit genutzt, die pädagogische Arbeit, das Konzept des Bethanien Kinderdorfes und das Team kennenzulernen. Bei einem gemütlichen Beisammensein blieb viel Zeit für einen Austausch. „Uns ist sehr viel an guter Nachbarschaft gelegen. Wir haben uns über die zahlreichen kleinen und großen Besucher sehr gefreut“, so Christin Oppenhäuser. „Wir sind von Beginn an in der Nachbarschaft in Biebern herzlich und offen aufgenommen worden. Das erleichtert uns den Start in der neuen Wohngruppe sehr.“
Derzeit finden rund 120 Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihren Herkunftsfamilien aufwachsen können, im Bethanien Kinder- und Jugenddorf Eltville ein neues Zuhause. In den Kinderdorffamilien und Wohngruppen leben die Kinderdorfmütter und Pädagog*innen mit den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen in familiären Lebensgemeinschaften zusammen.
In den letzten zwei Jahren wurde neuer benötigter Raum für Kinder und Jugendliche geschaffen und weitere Wohngruppen eröffnet. Neben der Intensivgruppe Taubenmühle und der Wohngruppe Pleizenhausen wurde im August die neue Wohngruppe in Biebern eröffnet. Zusätzlich plant das Bethanien Kinderdorf die Eröffnung der Wohngruppe Rheinböllen im Februar 2023.
Mit der Eröffnung neuer Wohngruppen entstehen vor allem Plätze für Kinder und Jugendliche, die nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie leben können. Daneben entstehen auch neue Arbeitsplätze für pädagogische und hauswirtschaftliche Tätigkeit. Wenn Sie sich für unsere Arbeit interessieren, erreichen Sie uns unter 06123-696 0. Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.bethanien-kinderdoerfer.de