STATIONÄRE JUGENDHILFE IN ELTVILLE
Pädagogische Angebote im Bethanien Kinder- und Jugenddorf in Eltville
Das Bethanien Kinder- und Jugenddorf in Eltville gehört zu den drei Kinderdörfern der Bethanien Kinderdörfer gGmbH, die als große Jugendhilfeeinrichtung mehr als 430 Kinder und Jugendliche deutschlandweit in ein selbstständiges Leben begleitet. Das Kinder- und Jugenddorf, in der wunderschönen Kulisse der Weinberge in Rheingau gelegen, bietet eine breitgefächerte Palette unterschiedlicher Angebote in der stationären Jugendhilfe in Eltville. Die Kinderdorffamilien und familiären Wohngruppen schaffen den Schwerpunkt der Betreuungsform. Die Intensivgruppe und zwei Inobhutnahmegruppen sowie Außenbetreutes Wohnen ergänzen das Angebot. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen durch den Pädagogischen Fachdienst und den Psychologischen Fachdienst in ihrer Entwicklung unterstützt: Die Fachdienste bieten unterschiedliche Therapie- und Fördermöglichkeiten an. Zum Angebot gehören neben Musikförderung zum Beispiel auch traumapädagogische Hilfeleistungen.
Gleichzeitig ist das Bethanien Kinder- und Jugenddorf in Eltville Träger von zwei Kindertagestätten. Auf dem Gelände in Eltville-Erbach befindet sich die Bethanien Kindertagesstätte und in Geisenheim die Bethanien Kindertagesstätte am Dom.
Gegründet wurden die Bethanien Kinder- und Jugenddörfer von den Dominikanerinnen von Bethanien. Noch heute arbeiten wir auf Basis dieser christlichen Tradition und bieten den Kindern und Jugendlichen ein festes Fundament für ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben: Vertrauen, Geborgenheit, Zukunftschancen.
Einen Überblick unserer Leistungen finden Sie hier:
- Kinderdorffamilie
- Wohngruppe
- Intensivgruppe
- Inobhutnahme- und Clearinggruppe
- Interkulturelles Trainingswohnen
- Psychologischer Fachdienst
- Tab
Eine Kinderdorffamilie ist eine Lebensgemeinschaft aus Kindern und Erwachsenen: Die Erwachsenen sind pädagogisch ausgebildete Frauen oder Ehepaare, die in einer häuslichen Gemeinschaft mit den Kinderdorfkindern zusammen wohnen und leben. Wie in einer traditionellen Familie findet hier das alltägliche Leben statt: Es wird gemeinsam gekocht und gespielt, es werden Hausaufgaben erledigt und es wird aufgeräumt, es werden Ausflüge gemacht und auch schwierige Stunden gemeinsam bewältigt. Durch diese Betreuungs- bzw. Lebensform wird eine besondere pädagogische Kontinuität ermöglicht, die den Grundstein für Bindungen und Beziehungen vermittelt. Die Erwachsenen geben Schutz, Liebe, Vertrauen und Geborgenheit. Jede Kinderdorffamilie lebt in einem eigenen, in sich abgeschlossenen Wohnhaus und organisiert den Haushalt selbst, die Zusammensetzung der Familie ist alters- und geschlechtsgemischt. Die Aufnahme von Geschwistergruppen stellt einen besonderen Schwerpunkt in den Kinderdorffamilien dar, gleichzeitig ist die Eltern- und Familienarbeit mit den leiblichen Verwandten ein Bestandteil der täglichen Arbeit.
Alle Wohngruppen bewohnen ein großes, liebevoll eingerichtetes Haus mit einem eigenen Zimmer für jedes Kind, einem gemütlichen Wohnzimmer und einem großen Garten. In familienähnlicher Struktur wachsen die Kinder hier auf und erleben einen Alltag mit festen Erziehern und Pädagogen, die auch nachts für die Kinder da sind. Im Gruppenalltag wird gemeinsam gekocht, gespielt, Hausaufgaben erledigt, aufgeräumt, Ausflüge gemacht und auch schwierige Stunden gemeinsam bewältigt. Die Wohngruppe fährt genau wie die Kinderdorffamilie in den Urlaub und fühlt sich einander zugehörig. Für einen Teil der Kinder und Jugendlichen ist die Wohngruppe ein Zuhause auf Zeit, für die anderen wird sie ein neues Zuhause und sie bleiben dort, bis sie als junge Erwachsene in eine eigene Wohnung ziehen. Die Eltern- und Familienarbeit mit den leiblichen Verwandten stellt einen Bestandteil der täglichen Arbeit dar.
Die Intensivgruppe Taubenmühle befindet sich in einer ehemaligen Mühle in ländlicher Abgeschiedenheit nahe Simmern im Hunsrück. Sie richtet sich speziell an Kinder mit besonderen Anpassungsschwierigkeiten, die durch das reguläre Hilfenetz der stationären Jugendhilfe nicht aufgefangen werden. Sechs Jungen im Alter von 9 bis 13 Jahren finden hier ein neues Zuhause.
Für die Kinder stellt der Bauernhof einen geschützten Rückzugsort dar. Mit weitläufigem naturnahen Erlebnisraum hilft er den Kindern, sich zu stabilisieren und sich anschließend wieder in Lebensumfeld und Schule zu integrieren. Das Leben und der Umgang mit Tieren, die auf dem Bauernhof ebenfalls zuhause sind, erfordern Verantwortung und Empathie – Eigenschaften, die die Kinder so lernen können.
Die Inobhutnahme- und Clearinggruppe ermöglicht für sechs Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren schnelle Hilfe in Not. Die Kinder finden in der Gruppe für eine gewisse Zeit lang ein neues Zuhause, bevor sie entweder wieder in ihre Herkunftsfamilien zurückkehren oder innerhalb des Kinderdorfes in eine andere Wohngruppe wechseln. Somit zielt das Angebot der Inobhutnahmegruppe darauf ab, den vorübergehenden Schutz der Kinder zu gewährleisten, die sich in einer Krise oder in einer akuten Gefährdungssituation befinden beziehungsweise die sich aufgrund von akuten Krisen, persönlichen, familiären oder sozialen Probleme kurzfristig aus ihren Familien oder ihrem bisherigen Umfeld trennen wollen oder müssen.
Die Inobhutnahmegruppe bietet Kindern in solchen Situationen eine sichere Umgebung, einen Ort der Zuflucht, an dem sie vorübergehend aufgenommen werden und zur Ruhe kommen können – abseits von Missbrauch, Gewalt, Vernachlässigung oder anderen potenziellen Gefährdungen.
Unterstützung, Hilfestellung und Krisenbewältigung bieten wir jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren durch die Möglichkeit zum Trainingswohnen außerhalb des Kinder- und Jugenddorfs. In insgesamt acht Gruppen leben die jungen Menschen entweder in Einzelappartements oder zu fünft in interkulturell zusammengesetzten Wohngemeinschaften. Die Dauer der Trainingsphase richtet sich dabei nach dem jeweiligen Bedarf und der individuellen Entwicklung. In dieser wichtigen Phase haben die Heranwachsenden oder jungen Erwachsenen selbstverständlich nach wie vor regelmäßig Kontakt zu ihrer Betreuungsperson, die ihnen in allen lebenspraktischen Fragen umfassend zur Seite steht. Dazu gehören Hilfestellungen in Ausbildung und Schule, Finanzen, Hauswirtschaft, Behördengänge, Schriftverkehr und allgemeine Krisenbewältigung. Daneben erfahren die jungen Menschen auch eine individuelle Aufarbeitung der eigenen Entwicklungsgeschichte und Hilfe beim Umgang mit der Herkunftsfamilie. Gleichzeitig dient das Training dazu, sich auf das eigenständige Leben vorzubereiten, persönliche Lebensperspektiven und Selbstständigkeit zu entwickeln.
Der Psychologische Fachdienst umfasst sowohl psychologische als auch psychotherapeutische Hilfen. Zu den Angeboten gehören Spieltherapie und traumatherapeutische Arbeit mit Kindern, Fallanalysen und Teamberatungen: im Rahmen einer Fachberatung wird unter Hinzuziehung aller Verantwortlichen ein professioneller Rahmen um das Kind gesetzt, der Stabilität bietet und ein einheitliches Vorgehen sicherstellt. Darüber hinaus kann der Fachdienst die Pädagoginnen und Pädagogen im Bereich der Elternarbeit unterstützen und im konkreten Notfall Krisenintervention leisten sowie mit präventiven Strategien diesen wiederum vorbeugen.
Die Aktuelle Angebots- und Entgeltliste und weiteres Informationsmaterial können Sie telefonisch unter 06123-696 0 anfordern.
Thomas Kunz, Kinderdorfleiter
Telefon: 06123 / 696-922
E-Mail an Thomas Kunz
Pädagogischer Fachdienst
Regina Kalthoff, Erziehungsleitung
Telefon: 06123 / 696-965
E-Mail an Regina Kalthoff
Haus 2, Kinderdorfwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Kathrin Güttler
Haus 3, Kinderdorffamilie, 6 Plätze, Leitung: Susanne Lange
Haus 7, Kinderdorffamilie, 6 Plätze, Leitung: Isabel Nowak
Peter Willwerth, Erziehungsleitung
Telefon: 06123 / 696-945
E-Mail an Peter Willwerth
Haus 4a, Kinderdorfwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Lena Hofmann
Haus 5, Kinderdorfwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Olivia Bresser
Eltville, Außenwohngruppe, 8 Plätze, Leitung: Charlotte Stein
Fischbach, Außenwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Florian Brelöhr
Kerstin Sander, Erziehungsleitung
Telefon: 06123 / 696-942
E-Mail an Kerstin Sander
Haus 1, Kinderdorfwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Lena Maciejowski
Inobhutnahme- und Clearinggruppe I, 6 Plätze, Leitung: Olivia Callensee
Inobhutnahme- und Clearinggruppe II, 6 Plätze, Leitung: Dunja Waber
Oestrich-Winkel, Außenwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Manuela Bothe
Begleiteter Umgang/Flexible Hilfen
Marco Bos, Erziehungsleitung
Telefon: 06123 / 696-954
E-Mail an Marco Bos
Betreuung unbegleiteter minderjähriger Ausländer*innen (Rheingau)
Trainingswohnen
Angelina Louis, Erziehungsleitung
Telefon: 06123 / 696-934
E-Mail an Angelina Louis
Pleizenhausen, Außenwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Thomas Pies
Biebern I, Außenwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Christin Oppenhäuser
Biebern II, Außenwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Jessica Poh
Rheinböllen, Außenwohngruppe, 9 Plätze, Leitung: Anna-Lena Morsch
Anja Klemm, Erziehungsleitung
Telefon: 06123 / 696-935
E-Mail an Anja Klemm
Taubenmühle, Intensivgruppe, 6 Plätze, Leitung: Johannes Erbes
Betreuung unbegleiteter minderjähriger Ausländer*innen (Hunsrück)
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