Kinderdorf Eltville: Seit 1967 leistet Schwester Lydia mit großer Überzeugung Dienste für die Bethanien Kinder- und Jugenddörfer. Am 29. April feierte sie ihr 50-jähriges Ordensjubiläum bei den Dominikanerinnen von Bethanien. Im Interview blickt sie auf diese fünf Jahrzehnte zurück.
Tanzend überreicht: 50 Rosen
Die Eucharistiefeier in der Kapelle war gut besucht und zahlreiche Wegbegleiter Schwester Lydias gekommen, um ihr zu gratulieren: Gäste aus der Pfarrgemeinde, Schwestern aus dem Orden, Frauen aus ihrer Tanzgruppe, Mitglieder aus ihrer Familie und Kollegen aus dem Kinderdorf. Beim anschließenden Kaffee und Kuchen in der Aula gab es eine kleine Überraschung für die Jubilarin: Symbolisch für ihre 50 Ordensjahre wurden ihr tanzend 50 Rosen überreicht. „Ich saß auf der Bühne, die Leute tanzten um mich herum und ich fühlte mich ein bisschen wie Dornröschen“, berichtet Schwester Lydia lachend.
In Eltville fühle sie sich wohl: „Ich war immer dort `zu Hause´, wo ich auch gearbeitet habe“, sagt die bald 72-Jährige. In den Stationen ihres Ordenslebens war dieses zu Hause zunächst für 14 Jahre Schwalmtal: Dort hat sie ihre Ordensausbildung absolviert und dazu Sozialpädagogik studiert. Es folgten mehrere Wechsel, etwa nach Bergisch Gladbach und Eltville – dorthin ist sie 2000 zurückgekehrt. Und wenn es nach ihr ginge, würde sie hier auch bleiben, denn „mit dem Kinderdorf und mit der Pfarrgemeinde bin ich sehr verbunden. In der Erbacher Schwesterngemeinde fühle ich mich geborgen, gebraucht und als wichtiges Mitglied. Hier fühle ich mich beheimatet.“ Gerne denkt Schwester Lydia auch an die Zeit in Eltville, in der sie Priorin und zugleich in der Buchhaltung tätig war: „Mit Zahlen umzugehen, das macht mir großen Spaß. Und dazu die Aufgabe als Priorin der Schwesterngemeinschaft – da hatte ich meine zwei Traumjobs auf einmal!“
Richtige Entscheidungen getroffen
Bei einem 50-jährigen Jubiläum wird zurückgeblickt – auf einen so bedeutenden Lebensentschluss: „ Der Orden ist meine Berufung“, sagt Schwester Lydia mit einer überzeugenden Selbstverständlichkeit. „Als ich den Dominikanerinnen beitrat, da war mir klar: Ich will mich dafür einsetzen, dass Gott auf Erden noch bekannter wird. Dabei echt zu sein, zu leben was ich tue und bin, das war mir immer wichtig.“ Von Anfang an bis heute genieße sie ein Ritual ganz besonders: „Das Chorgebet am Morgen und am Abend. Das war mir immer wichtig und das gefällt mir heute noch jeden Tag sehr.“