Mit den Theaterpaten fing im März 2015 alles an: die Kinder und Jugendlichen aus dem Kinderdorf in Eltville gehen regelmäßig ins Hessische Staatstheater und dürfen dabei auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Begleitet werden sie dabei von ehrenamtlichen Theaterpaten. Aus diesen Begegnungen, Gesprächen und Erlebnissen entstand der Wunsch, einmal selbst auf den Brettern, die – wie es so schön heißt – die Welt bedeuten, zu stehen.
Förderverein ermöglicht Theater-Camp
Dank der großzügigen Unterstützung vom Förderverein des Bethanien Kinder- und Jugenddorf Eltville-Erbach e.V. konnte in Kooperation mit JUSTUS Wiesbaden e.V. die Idee eines Theater-Camp konkrete Formen annehmen. Unter der Leitung von Oliver Wronka, Timo Willecke und Dirk Schirdewahn entstand in den Herbstferien ein grandioses Schwarzlichttheater, das bei der Abschlusspräsentation am Freitag die zahlreichen Besucherinnen und Besucher begeisterte.
Die Geschichte von „Ja, Mann!“
Der Junge, der von allen nur „Ja, Mann!“ genannt wird, weil er nie gelernt hat, „Nein“ zu sagen, lebt in einem kleinen Dorf in einem großen Königreich. Der grausame König regiert das Land mit strenger Hand und lebt in Saus und Braus während es seinen Untertanen immer schlechter geht. Die Dorfbewohner entschließen, dass der König beseitigt werden muss. Doch niemand möchte diese Aufgabe übernehmen und so fragen sie schließlich „Ja, Mann!“ und – wie könnte es anders sein – er kann nur eine Antwort geben und die lautete „Ja, Mann!“
Mit dieser Einleitung startet für das Publikum eine fulminante Reise des „Ja, Mann!“, der zunächst im Wald bei den weißen Feen landet, die ihm den Rat geben, die alte Hexe um Hilfe zu bitten. Die Hexe verspricht mit einem Trank zu helfen, braucht dafür aber allerlei schwer zu Beschaffenes und so macht sich „Ja, Mann!“ auf den Weg. Bei der Nixe in den Tiefen des Sees und bei den Sternen in den Weiten des Weltalls sammelt er die benötigten Zutaten und meistert dabei eine Herausforderung nach der anderen, ehe er zur Hexe zurück kommt und der Trank gebraut werden kann. Kaum ist dieser an den König gebracht und das Königreich erlöst, endet das Stück mit einem furiosen Abschlusstanz, bei dem die Bühne gerockt und im Publikum kein Auge trocken bleibt.
Ein grandioser Erfolg
Mit viel Witz und Ideenreichtum gestaltet, begeisterten Bühnenbild und Kostüme das Publikum, das sich zur Abschlusspräsentation des Theater-Camp in der Aula des Kinderdorfes eingefunden hatte. In fünf Tagen und zahlreichen Stunden Arbeit entwickelten die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung der erfahrenden Theaterleute eine unglaubliche Kreativität und das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen. Kurzweilig und spannend, mit Schwarzlicht und voller Farbe verwandelten die Kinder und Jugendlichen die Aula in eine Märchenwelt, begeisterten das Publikum und hatten dabei jede Menge Spaß. Ein wunderbares Projekt, das allen Beteiligten sehr viel Freude bereitet hat und das – so Kinderdorfleiter Thomas Kunz im Anschluss – nach einer Fortsetzung schreit. Und was meint die Hauptperson des Abends dazu? „Ja, Mann!“