Wie retten wir die Weihnachtstradition des Bethanien Kinderdorfes?
Das Krippenspiel als Film
Wie können wir Weihnachten auf Abstand feiern? Eine Frage, die das Bethanien Kinder- und Jugenddorf in Bergisch Gladbach seit Wochen beschäftigt. Normalerweise findet das Krippenspiel am Heiligen Abend immer in der Aula statt. Die Bewohner und Bewohnerinnen des Kinderdorfes, Ehemalige und Gäste schauen es gemeinsam und freuen sich auf diesen Nachmittag. Mit 300 bis 400 Menschen in der Kinderdorf‑Aula versammelt zu sein, verbietet sich in diesem Jahr. Aber das von den Kindern aufgeführte Krippenspiel gehört im Kinderdorf zu Weihnachten einfach dazu. So entstand die Idee, um gemeinsam, aber mit Abstand Weihnachten feiern zu können, das Krippenspiel zu verfilmen.
Digitales Krippenspiel im Kinderdorf
Am 24.12. um 16.30 Uhr kann man sich in jedem Haus im Bethanien Kinderdorf den Film anschauen. Jede Kinderdorffamilie und Wohngruppe bekommt einen USB-Stick und kann unter sich und doch virtuell vereint den Film anschauen. Und die Gäste, die sonst immer ins Kinderdorf gekommen sind, können Zuhause auch dabei sein. Denn der Film ist ab dem 24.12. auf dem YouTube-Kanal des Kinderdorfes zu sehen. „Wir freuen uns sehr, dass durch den Film auch die vielen Menschen, die vielleicht an Heiligabend allein zuhause sein werden, die Möglichkeit haben, gemeinsam mit uns diesen Tag zu begehen“, sagt Kinderdorfleiterin Jutta Menne.
Der Dreh im Bethanien Kinderdorf
Mit Andrä Klaukien konnte ein Refrather Filmemacher gefunden werden, der das Kinderdorf kennt und spontan bereit war, sich dieser nicht ganz einfachen Aufgabe zu stellen. Denn es blieben den jungen Darstellern nur 3 Wochen Zeit, sich auf den Dreh vorzubereiten. Die Dreharbeiten mussten schon Anfang Dezember stattfinden, damit der Film geschnitten werden konnte. Für alle am Projekt Beteiligten ein ambitioniertes Ziel. Sowohl für Gruppenleiterin Larissa Stupp und ihren Kollegen Michael Schumacher, die die Regie des Stück übernommen hatten, als auch für Schwester Hellena, die mit den Kindern die Chorstücke probte und die musikalische Begleitung der Aufführung sicherstellte. Und natürlich für die knapp 20 jugendlichen Schauspieler.
Da wurden Texte beim Frühstück, im Flur, auf dem Weg zum Sport geprobt und auswendig gelernt, damit am Ende alles saß. „Ich bin sehr stolz auf unsere Kinder, dass sie mit so viel Engagement diese Herausforderung gemeistert haben und nun viele Menschen gemeinsam mit unserem Kinderdorf Weihnachten am Bildschirm feiern können“, freut sich Kinderdorfleiterin Jutta Menne. Für sie ist der Film auch ein Dankeschön an all diejenigen, die das Kinderdorf im Jahr 2020 so hilfreich unterstützt haben.