Aufgrund des stetig steigenden Platzbedarfs für Kinder unter sechs Jahren hat das Bethanien Kinder- und Jugenddorf Eltville eine zweite Inobhutnahmegruppe geschaffen. Hier werden kleine Kinder, die aufgrund einer Krise oder akuten Gefährdungssituation vom Jugendamt in Obhut genommen wurden, untergebracht. Mithilfe dieses Angebotes wird Soforthilfe für jüngere Kinder geleistet. So wird ihnen Schutz in einer sicheren Umgebung gegeben – abseits von Missbrauch, Gewalt, Vernachlässigung oder anderen potenziellen Gefährdungen.
Anfragen, Platz klären, willkommen heißen. Was auf dem Papier einfach klingt, ist in der Realität oftmals von vielen Unwägbarkeiten geprägt. Die Rede ist von der Inobhutnahme kleiner Kinder durch das Jugendamt und deren Unterbringung in geeigneten Kinderhilfeeinrichtungen. „Die Anfragen zu Unterbringungsmöglichkeiten für Inobhutnahmen ist in den vergangenen Jahren immens gestiegen“, sagt Kinderdorfleiter Thomas Kunz. Von ehemals rund 100 Anfragen pro Jahr habe sich die Zahl von 2013 bis heute verfünffacht. Um dem Bedarf der Jugendämter gerecht zu werden, hat sich das Bethanien Kinder- und Jugenddorf daher zum Handeln entschlossen: Eine erste Inobhutnahmegruppe wurde im Jahr 2022 eingerichtet – soeben konnte eine zweite Gruppe eröffnet werden.
Die neue Gruppe bietet den Kindern Sicherheit, einen geregelten Tagesablauf und altersgerechte Förderung. Pädagogische Fachkräfte sowie eine Hauswirtschaftskraft kümmern sich um das Wohl der sechs Kinder. „Die durchschnittliche Verweildauer bei uns beträgt in diesem Bereich etwa ein Jahr“, berichtet Kunz weiter. Meist brauche es diese Zeit, bis entschieden sei, ob eine Rückkehr in die eigene Familie möglich sei oder das Kind in einer Pflegefamilie oder in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung, wie dem Bethanien Kinderdorf, untergebracht werden könne.
Sämtliche Räume sind kindgerecht möbliert und mit entwicklungsförderndem Spielzeug ausgestattet. „Spendengelder ermöglichen uns, unsere Kinder und Jugendliche trotz ihres schwierigen Lebensstarts bestmöglich in die Zukunft zu begleiten und ein sicheres Zuhause zu bieten“, so Kunz abschließend.