Regenbogenfahnen am Kinderdorftor: Das steckt dahinter!
Warum neuerdings Regenbogenfahnen am Haupttor des Bethanien Kinder- und Jugenddorfes in Schwalmtal hängen? Ganz einfach: Das Bethanien Kinderdorf bekennt Farbe und positioniert sich: „Für uns bedeutet Christ sein, jeden so anzunehmen, wie er ist. Genau dafür stehen die Regenbogenfarben“, erklärt Julia Bartkowski, Kinderdorfleiterin des Bethanien Kinderdorfes Schwalmtal.
Bethanien Kinderdorf positioniert sich!
Seit kurz vor Pfingsten schmücken die beiden Regenbogenfahnen den Eingang des Bethanien Kinder- und Jugenddorfes in Schwalmtal. Damit reagiert das Kinderdorf auf die Aussage der vatikanischen Glaubenskongregation, dass die Kirche keine gleichgeschlechtlichen Verbindungen segnen könne. „Wir sind eine katholische Einrichtung und darauf sind wir auch stolz. Doch gerade in letzter Zeit hat man deshalb auch immer wieder das Gefühl, sich dafür rechtfertigen zu müssen“, so Dorothee Laufkötter, Mitarbeiterin der Bethanischen Unternehmenskultur im Bethanien Kinderdorf. „Vor Gott ist jeder Mensch gleich, jeder wird geliebt, ohne Einschränkung. Die verengte Sicht auf menschliche Sexualität teilen wir nicht.“
Immer mehr Menschen treten gerade aus der Kirche aus. Das kommt für viele Mitarbeitende aus dem Bethanien Kinder- und Jugenddorf nicht in Frage, denn hier wird der Glaube an Gott immer noch stark gelebt, die biblischen Werte vermittelt und als gut befunden. Doch die Aussagen, die gerade durch die Medien kursieren, verlangen nach einer Positionierung und dafür ist die Regenbogenfahne ein Symbol.
„Wir bekennen uns klar dazu: Gewisse Normen, die wir für falsch halten, machen wir nicht mit“, so Bartkowski. Dazu gehören unter anderem auch Hindernisse für Geschiedene und Wiederverheiratete, jede Diskriminierung und Abwertung von Menschen mit gleichgeschlechtlichen Lebensformen und anderen sexuellen Identitäten. Alle Menschen jedweder sexuellen Orientierung haben die gleiche Würde.
Regenbogenfahnen als Symbol
„Als katholische Jugendhilfeeinrichtung haben wir einen Erziehungsauftrag für junge Menschen. Unsere Aufgabe ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Orientierung zu begleiten. Das erfordert eine hohe Empathie und eine sehr achtsame Beratung“, erklärt die Kinderdorfleiterin. Deshalb verbieten sich Abwertungen jeder Art. „Wir sind froh und stolz einer Kirche anzugehören, die die Freiheit und die Menschenwürde jedes einzelnen Menschen als Wert setzt“, so Laufkötter. Schließlich sind alle Menschen vor Gott gleich: Menschen aller Religionen, Kulturen und Hautfarben, Menschen jeder sexuellen Orientierung und Menschen mit Behinderungen.
„Wir Bethanien Kinderdörfer sind Teil der katholischen Kirche, wir orientieren uns am Evangelium und vertreten die christlichen Grundwerte. Deshalb bemühen wir uns, alle Menschen mit Respekt und Wertschätzung zu behandeln. Das gilt selbstverständlich auch für Geschiedene und Wiederverheiratete, für Menschen in gleichgeschlechtlichen Lebensformen und anderen sexuellen Identitäten. Wir wollen sensibel und respektvoll sein und uns an Diskriminierung und Homophobie nicht beteiligen“, sagt Dr. Klaus Esser, Geschäftsführer der Bethanien Kinderdörfer.
Die Regenbogenfarben symbolisieren die Buntheit und die Vielfalt der Menschen, den Bund Gottes mit den Menschen und damit auch das Bethanien Kinderdorf.